Eröffnung: Donnerstag, 18. Oktober 2018, 18:30 Uhr

Galerie des Kunstvereins Aalen im Alten Rathaus, Marktplatz 4, 73430 Aalen

Es sprechen:

Thilo Rentschler, Oberbürgermeister der Stadt Aalen

Dr. Dietrich Heißenbüttel, Kunsthistoriker und Journalist

Artur Elmer, Vorsitzender des Kunstvereins Aalen e. V.

Hermann Pleuer, 1863 in Schwäbisch Gmünd geboren, zählt zu den wichtigsten  Vertretern des Impressionismus in Deutschland. Was aber sein Werk nach dem Besuch der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 zu einem besonderen und auch in Deutschland herausragenden macht, ist seine neue Weltsicht. Hermann Pleuer wurde zum Maler der modernen Welt mit ihrem rasanten Start in den technischen und sozialen Wandel.

Bahnhöfe und Menschen, Schienen, Werkstätten, Maschinen und ihre Dynamik charakterisierten  seine Malerei ab der Jahrhundertwende. Die Sensorik Hermann Pleuers für die optisch sich wandelnde Welt und ihren Arbeitsalltag spiegelt sich in der Verbindung von Farbe, Licht und Bewegung. Darin steht der Stuttgarter Ausnahmekünstler mit Claude Monet und seinen Gare-St.-Lazare-Bildern auf Augenhöhe.

Der Publizist und spätere Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, beschrieb 1911 Pleuers Malerei als „eine elementare Gewalt in den eisernen Dingen, eine laute, donnernde, wilde und prächtige Musik“.

Von dem Bann dieser malerischen Kraft zeigte sich auch Baron Franz von Koenig-Fachsenfeld begeistert. Der in Stuttgart lebende Mäzen öffnete Hermann Pleuer den Weg nach Berlin als „deutschen Impressionisten“ und richtete in seinem Schloss in Aalen-Fachsenfeld eine Galerie für den Künstler ein.

Vor 155 Jahren sorgten Eisenbahn und technischer Wandel auch in Aalen für einen enormen Entwicklungsschub. Sinnbild dieser Pionierzeit ist das alte Bahn-Ausbesserungswerk auf dem Stadtoval, das 2020 als KULTURBAHNHOF an den Start geht.

Die Bilder und Zeichnungen von Hermann Pleuer schlagen nur wenige hundert Meter davon in der Aalener City eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.