27.07.2008 bis 31.08.2008
Die Ausstellung zeigt Werke aus dem heutigen China. Dort haben die beiden in der Ausstellung gezeigten Maltechniken eine lange Tradition.
Während ZENG MI zu den großen Neuerern der freien, expressionistischen Tuschemalerei in China zählt, malt CHEN LIANG auf Porzellan, das erst nach dem Brennvorgang die besonderen Eigenheiten seiner Malerei preisgibt.
ZENG MI Chinesischer Tuschemaler der Gegenwart
in Zusammenarbeit mit Gertraud und Joachim Sommer
Zeng Mi ist einer der großen Neuerer der freien expressionistischen Tuschemalerei in China. Er beherrscht vollendet die ausgereifte, in vielen Jahrhunderten vervollkommnete Tuschetechnik und gibt ihr neue Impulse. Seine ganz eigenständige kraftvolle Darstellungsweise spiegelt eine geistige Durchdringung seiner Themen, die sich dem Zwang traditioneller Regeln ebenso widersetzt wie dem Diktat von Modeströmungen. Seine Werke sind direkter, aufrichtiger Ausdruck eines modernen chinesischen Geistes. Der großartigen Kunsttradition seines Landes ist Zeng Mi mit Respekt und Dankbarkeit tief verbunden. Gleichwohl überschreitet er ihre Grenzen dort, wo sie ihn hindern, seine Eigenart, seine Einsichten, seinen Gestaltungswillen und seine Offenheit für andere Kulturen zum Ausdruck zu bringen. Diese Freiheit des Geistes ist wohl ein wichtiger Grund dafür, dass in Zeng Mis Bildern eine Wirklichkeit aufscheint, die Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund zutiefst gemeinsam ist.
Zeng Mi wurde 1935 in Fuzhou, in der südchinesischen Provinz Fujian geboren. Als Schüler lernte er westliche Aquarelltechnik, die ihn früh mit der Farbe in Berührung brachte. Von 1957 bis 1962 studierte er chinesische Landschaftsmalerei an der Nationalen Akademie der Schönen Künste in Hangzhou. Nach Abschluss seines Studiums wirkte er als Maler und war Mitglied der Zhejiang Malakademie in Hangzhou.
Die Kulturrevolution brachte dann eine lange Unterbrechung seines Schaffens. 1979 wurde er rehabilitiert und 1982 erneut als Mitglied in die Zhejiang Malakademie aufgenommen.
Zeng Mi ist mit einer Malerin verheiratet und hat eine Tochter. Die Öffnung Chinas nutzte er zu ausgedehnten Reisen nach Kanada, den USA, der Türkei, Japan, Singapur, Malaysia, Ägypten. 1993, 1998 und 2003 bereiste er Europa.
Sein Ruhm führte zu zahlreichen Ausstellungen in bekannten Museen, Galerien und Universitäten rund um den Erdball.
CHEN LIANG Chinesischer Porzellanmaler der Gegenwart
in Zusammenarbeit mit Thomas Bohle
Chen Liang malt auf Porzellan. Letztlich entscheidet das Feuer im Brennofen über das Resultat seiner Arbeiten. Er übernimmt seine Motive aus der Tradition der Bunjin Malerei, die während der Ming und Qing Dynastie eine Hochblüte erlebte. In der Chinesischen Malerei gilt die Pinselführung als Essenz dieser Kunst.
Achtzehn unterschiedliche Ansätze von Pinselführung sind bekannt und werden als Technik gelehrt. Chen Liang will seine ganz individuelle Pinselführung entwickeln und mit der Tradition brechen.
Er sucht neue Ausdrucksformen und schafft Werte, die Gegensätzliches integrieren – Tradition und Moderne, Osten und Westen, Geist und Materie. Seine Position ist das Dazwischen, der Ort an dem sich die chinesische Gesellschaft selbst und auch die Kunst in China befinden.
Chen Liang wurde 1975 in Shanghai geboren. Er stammt aus einer angesehenen Künstlerfamilie, lernte als Kind von seinem Vater und absolvierte die Universität Shanghai für Kunst. 2003 gründete er die Keramikwerkstatt „Ling kiln“. Seit 2001 ist er Dozent am Fine Art College of Shanghai. Er gilt als einer der bemerkenswertesten jungen Maler Chinas.
